Statine sind Inhibitoren des Enzyms 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase, dem geschwindigkeitsbegrenzenden Schritt in der Cholesterinbiosynthese. Statine verhindern und reduzieren effektiv das Risiko einer Erkrankung der Herzkranzgefäße durch Senkung des Serumcholesterins und wirken unabhängig von Veränderungen des Cholesterinspiegels thrombotisch, entzündungshemmend und antioxidativ., Auf der anderen Seite deuten klinische und experimentelle Beweise darauf hin, dass ein abrupter Abbruch der Statinbehandlung (dh Statinentzug) mit einem schädlichen Rebound-Phänomen verbunden ist. Tatsächlich erhöht der Statinentzug das Risiko thrombotischer vaskulärer Ereignisse, führt zu einer Beeinträchtigung der endothelabhängigen Entspannung und erleichtert experimentelle Anfälle. Hinweise auf statinentzugsbedingte nachteilige Auswirkungen auf das Gehirnparenchym fehlen jedoch noch., In der vorliegenden Studie wurden erwachsene männliche Wistar-Ratten sieben Tage lang (10 mg/kg/Tag) mit Atorvastatin behandelt und neurochemische Assays in der Großhirnrinde 30 min (Atorvastatin-Behandlung) oder 24 h (Atorvastatin-Entzug) nach der letzten Atorvastatin-Verabreichung durchgeführt. Wir fanden heraus, dass der Atorvastatin-Entzug die Stickoxid-und mitochondriale Superoxid-Dismutaseaktivität verringerte, während die NADPH-Oxidaseaktivität und Immunreaktivität für den Proteinnitrationsmarker 3-Nitrotyrosin in der Großhirnrinde erhöhte., Katalase -, Glutathion-S-Transferase-und Xanthinoxidase-Aktivitäten wurden durch Atorvastatin-Behandlung oder-Entzug sowie Proteincarbonyl-und 4-Hydroxy-2-Nicht-Immunoreaktivität nicht verändert. Die Immunpräzipitation der mitochondrialen SOD, gefolgt von der Analyse von 3-Nitrotyrosin, ergab erhöhte Nitratwerte der mitochondrialen SOD, was auf den Mechanismus hindeutet, der der Atorvastatin-entzugsinduzierten Abnahme der Enzymaktivität zugrunde liegt., Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass der Atorvastatin-Entzug oxidative/nitrosative Schäden in der Großhirnrinde der Ratte hervorruft und dass Veränderungen der NADPH-Oxidase-Aktivität und der mitochondrialen Superoxid-Dismutase-Aktivitäten solchen schädlichen Wirkungen zugrunde liegen können.